„Im Namen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken …“

Urteile sowjetischer Militärtribunale (SMT) in Dresden

*2.2.1894 (Aue)

Erich Göpfert

Erich Göpfert, Porträtfotografie um 1935, Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 13859 Reichsstatthalter (Staatskanzlei), Nr. 2215

Wegen Veruntreuung verurteilt


Erich Göpfert begann seine Laufbahn im Staatsdienst im Jahre 1911 als Büroakzessist in Flöha. Den Ersten Weltkrieg beendete er im Rang eines Unteroffiziers.

Am 19. November 1920 bestand Erich Göpfert die Prüfung zum Verwaltungsassistenten und wurde im gleichen Monat beim Landespreisamt Dresden angestellt. Am 1. Februar 1921 erfolgte seine Beförderung zum Regierungssekretär im Wirtschaftsministerium Abteilung V des Landespreisamtes Dresden. Ab 1. Juni 1922 war Erich Göpfert als Regierungssekretär im Arbeitsministerium Dresden tätig; am 30. Dezember 1924 bestand er die mittlere Verwaltungsprüfung. Er heiratete am 24. Dezember 1927 Gertrud Sekera, die Ehe blieb kinderlos. Der Protestant war von 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP und bekleidete dort Funktionen als Blockleiter und Hilfskassenwart.

Unter dem Vorwurf des „Gelddiebstahls aus der Verwaltungskasse der Sowjetischen Militäradministration des Landes Sachsen“ wurde Erich Göpfert am 18. November 1948 an seinem Wohnort Dresden festgenommen. Des Weiteren warf man ihm vor, Dokumente gefälscht zu haben. Die konkreten Hintergründe der Verhaftung sind unklar.

Am 18. März 1949 verurteilte ihn das Militärtribunal der Sowjetischen Militäradministration des Landes Sachsen in Dresden nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Über die strafrechtliche Verantwortung für den Raub staatlichen und gesellschaftlichen Eigentums“ vom 4. Juni 1947, Absatz 2 („Raub von Staatseigentum“) zu einer Haftstrafe von 25 Jahren Freiheitsentzug in einem „Besserungsarbeitslager“. Die Haft verbüßte Erich Göpfert im sowjetischen Speziallager Bautzen und in den DDR-Haftanstalten Bautzen und Brandenburg-Görden. Am 16. Januar 1954 wurde er vorfristig aus der Haft entlassen.

Weitere Dokumente

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Quellen

  • BArch Berlin, DO1/32.0/39705Jan54; DO1/32.0/39721Apr53
  • Hauptstaatsarchiv Dresden (SächsStA-D), 13859, Nr. 2215
  • Justizvollzugsanstalt Brandenburg, 1889/Br.
  • Staatsarchiv der Russischen Föderation (GARF), f. 9409, op. 1, d.194